Verbundnetz

Für ein Stromnetz ist es das Netz zwischen den Kraftwerken, über dieses sie miteinander verbunden sind. Genauso gibt es Verbundnetze für die Gas- oder Wasserversorgung.

Sinn eines solchen Verbundes ist die Möglichkeit, bei dem Ausfall eines Kraftwerks die Leistung, die von den Verbrauchern diesem Verbundnetz entnommen wird, durch die Erhöhung der Leistung anderer Kraftwerke auszugleichen. Zusätzlich kann über Puffer – im Stromnetz sind dies Pumpwasserspeicher oder
Gasturbinenkraftwerke – ein schnell entstehender kurzzeitiger
Mehrbedarf an elektrischer Energie gedeckt werden.

Für die Nutzung erneuerbarer Energien wie Wind- und Sonnenenergie ist ein Verbundnetz die Chance, die unterschiedliche zeitliche Verfügbarkeit dieser Energien regional oder überregional durch die Verteilung bis zu einem gewissen Grad auszugleichen.

Der Ausgleich bei einem zu geringen Angebot erneuerbarer Energien mit Strom aus konventioneller Energieerzeugung kann aber nur in einem kleinen Umfang vom Verbundnetz geleistet werden. Die Inbetriebnahme von Großkraftwerken wie Kern- und Kohlekraftwerken nimmt einige Stunden in Anspruch, weshalb sie nicht kurzfristig ,,ein- und ausgeschaltet„ werden können. Während dieser Anlaufphase können sie zudem nur mit geringem Wirkungsgrad betrieben werden, das gleiche gilt für einen Teillastbetrieb.

Bei der Nutzung der erneuerbaren Energien Solarenergie und Windenergie tritt zusätzlich das Problem auf, daß sie Wechselstrom mit einer im Verbundnetz festgelegten Frequenz und Spannung einspeisen müssen. Dazu muß bei Solarzellen der von ihnen primär erzeugte Gleichstrom erst über einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden. Mit Windkraftanlagen kann prinzipiell Wechselstrom direkt erzeugt werden, aber die Stromfrequenz muß bei Schwankungen der Windgeschwindigkeit gleichgehalten werden.